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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 124

1911 - Erfurt : Keyser
— 124 — lichen Fürsten das Recht, sich für die an Frankreich verlorenen Gebiete durch Besitznahme geistlicher Landgebiete auf dem rechten Rheinufer und innerhalb Deutschlands zu entschädigen. Für Preußen wurden diese Entschädigungen in einem Vertrage vom 23. Mai 1802 genauer festgesetzt. Es erhielt für einen Verlust von 48 Quadrat-meilen mit 140 000 Einwohnern einen Gewinn von 220 Quadrat-meilen mit 520 000 Einwohnern, darunter das Mainzer Eichsfeld und das Erfurter Land. Durch einen Erlaß vom 6. Juni 1802 erklärte König Friedrich Wilhelm Iii. diese Gebiete für seinen Besitz. Ju Erfurt hatte man hiervon noch nichts Bestimmtes gehört, als am 5. August für das hier in Quartier stehende Kaiserliche Bataillon der Befehl zum Abmarsch eintraf. Er erfolgte vom 12. bis 17. August. Wenige Tage darauf wurde allen Ortschaften des Kreises und der Stadt ein Schreiben der Kurfürstlichen Regierung bekannt gegeben, welches das Einrücken der preußischen Truppen als bevorstehend mitteilte. Tatsächlich war in der Nacht vom 20. zum 21. das preußische Besatzungskorps, bestehend aus einem Bataillon Dragoner und 3 Bataillonen Infanterie, zusammen 3500 Mann, unter den Generalleutnants von Voß und v. Wartensleben in das Erfurter Land eingerückt und stand in Ilversgehofen. Nachdem am 21. August in der Frühe ein Offizier in die Stadt gekommen war und der versammelten Regierung die Besitznahme angezeigt hatte, rückten um 9 Uhr die preußischen Truppen durch das Krämpsertor in die Stadt ein. Am Tor wurden sie von einer Abordnung des Stadtrates empfangen. Dann marschierten sie nach dem Platz vor den Graden, wo die vom Petersberg kommende kurmainzische Besatzung dem neuen Landesherrn Treue schwur und unter die preußischen Soldaten verteilt wurde. Tore und Zitadellen waren inzwischen besetzt worden. Nunmehr wurde auf der Statthaltern, dem Rathaus, und an allen Toren der preußische Adler entfaltet und die Besitz-nahme-Urkunde angeschlagen. Die Infanterie quartierte man bei den Bürgern ein, die Dragoner aber kamen auf die Dörfer. — Durch den Reichs-Depntations-Hauptschluß in Regensburg vom 25. Februar 1803 wurde die Einverleibung endgültig anerkannt, und die kaiserliche Bestätigung erfolgte bierzu am 27. April 1803. Nunmehr entschloß sich auch der König, das neuerworbene Land persönlich auszusuchen. Am 30. Mai 1803 traf er mit seiner Gemahlin in Erfurt ein und stieg in der ehemaligen Statthaltern ab (f. Nr. 65). Durch die wiederholten Besuche des Königs-Paares, vor allem aber durch das leutselige Wesen desselben söhnten sich die Erfurter mit der neuen preußischen Verwaltung aus, die ihnen infolge der knappen, soldatischen Art anfangs nicht behagt hatte. Erfurt unter französischer Herrschaft: Aber schon 1806 endete die neue Herrschaft Preußens über Erfurt. Drei Tage nach der Schlacht bei Jena (14. 10. 1806) ergab sich die Stadt schimpf-

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 271

1902 - Karlsruhe : Lang
— 271 — Bürger selbst ihre Wälle, Türme und Mauern niederreißen. Mit der Freiheit von Colmar war es zu Ende. Diese Wegnahme von Colmar, bald darauf auch die von Schlettstadt und Weißenburg, fällt in die Zeit, in welcher der Kaiser im Bunde mit Holland und Spanien mit Ludwig Xiv. einen Krieg führen mußte. Man nennt diesen den zweiten Raubkrieg. Denn um Länder mit Gewalt wegzunehmen, zu rauben, hatte ihn der französische König unternommen. In diesem Kampfe standen treu zum Kaiser Karl Iii., der Herzog von Lothringen, und Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg. Das deutsche Elsaß wiederzuerobern, sahen diese als ihre Hauptausgabe an. Der große Kurfürst erschien mit einem Heere von 20000 Mann am Rheine. Unter dem Jubel der Bevölkerung hielt er im Jahre 1674 in Straßburg seinen Einzug. Nach Bereinigung der kaiserlichen, brandenbnrgischen und lothringischen Truppen war die Lage des französischen Generals Türenne sehr gefährlich. Er zog sich deshalb vor der Übermacht über die Zaberner Steige hinter die Vogesen zurück. Die Deutschen glaubten sich sicher und bezogen sorglos Winterquartiere. Allein Türenne ruhte nicht. Trotz des Winters zog er jenseits der Vogesen nach Süden. Plötzlich kam er im Dezember 1674 über Belfort aufs neue ins Elsaß und besiegte die Kaiserlichen bei Ensisheim. Dann rückte er nach Norden. Auf die Nachricht vom Herannahen der Franzosen stellten sich die Verbündeten (angeführt von dem kaiserlichen Feldherrn von Bonrnoville, dem Kurfürsten von Brandenburg und dem Herzog von Lothringen) zwischen Colmar und Türkheim auf. Vor sich hatten sie den Logelbach; der rechte Flügel wurde durch das Gebirge, der linke durch die Stadt Colmar gedeckt. Starke Verschanzungen mit zahlreichen Geschützen machten ihre Stellung unangreifbar. In dieser Not wußte sich aber Türenne zu helfen. Er zog über Egisheim, wo er übernachtete, auf ungebahnten Wegen, in tiefem Schnee längs des Gebirges durch Hohlwege*) und marschierte hinter Winzenheim vorbei in das Münstertal. Sofort nahm er Türkheim. Von hier aus griff er die Verbündeten von der Seite an. Ihre feste Stellung nützte ihnen jetzt wenig. Nach vier Stunden war der Kamps zugunsten der Franzosen entschieden. Es war am 5. Januar 1675. Noch vor Ende des Winters sahen sich die Verbündeten genötigt, über den Rhein zurückzugehen. Auch der große Kurfürst mußte das Land verlassen. In Straßburg traf ihn neues Unglück; hier starb ihm sein Sohn. Zu dem^chmerz über den verlorenen Feldzug, über den Verlust seines Sohnes kam plötzlich die Nachricht, daß die Schweden in sein Land eingefallen seien. Sie waren von Ludwig Xiv. dazu *) Nicht über das Gebirge.

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 175

1896 - Leipzig : Voigtländer
die in Belgien standen, jedes etwa 100 000 Mann stark. Ihnen zog Napoleon mit 128 000 Mann entgegen. Durch die Schlacht bei Ligny, 16. Juni, ntigte er Blcher zum Rckzge; an demselben Tage wurde Ney bei Qua-trebras,woder Herzog Wilhelm von Brauns chweig fiel, von Wellington auf-gehalten. Am 18.Juni wurde dann die entscheidende Schlacht bei Waterloo oder Belle Alliance geschlagen. Napoleon griff hier mit bermacht Welling-tons Heer an; dieses hielt aber gegen die Feinde hartnckig stand, bis am , Abend Blcher erschien und den Sieg entschied. Die Verbndeten zogen zumv zweitenmal in Paris ein; Napoleon entsagte der Krone zu Gunsten seines Sohnes" und begab sich zu Rochefort in den Schutz der Englnder. Er wurde aber als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht. Dort lebte er, umgeben von einigen Getreuen, noch fnf Jahre. Er starb (am 5. Mai) 1821. 2. Der zweite Pariser Friede 1815. Ludwig Xvm. nahm den franzsis chen Thron wieder ein. Derzweitepariserfriedebes chrnkte Frankreich auf den Umfang von 1790; es trat Saarbrcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab und gab die in seinen Eroberungskriegen geraubten Kunstschtze an ihre frheren Besitzer zurck. In Paris schlssen auf Kaiser Alexanders Veranlassung die Herrscher Rulands, sterreichs und Preuens denheiligenbund, worin sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift wie Vter ihre Völker zu regieren, untereinander Frieden zu halten und als Brder einander Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten brigen Fürsten traten in den folgenden Jahren der heiligen Allianz bei. \ Ii. Die neueste Zeit, 18151888. Die Zeiten der heiligen Mtam; Friedrich Wilhelms Iii. fernere Regierung. 1. Der Deutsche Bund. Der 1815 gegrndete Deutsch e Bund vereinigte die fr selbstndig erklrten Einzelstaaten zu einem Staaten-bunde, dessen gemeinsame Angelegenheiten am Bundestage zu Frank-furt a. M. verhandelt wurden. In mehreren deutschen Staaten (Sachsen-Weimar, Bayern, Baden, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt) wurden land-stndischeverfafsungen eingefhrt. Aber die beiden deutschen Gromchte, sowohl sterreich als Preußen > waren damals allen freiheitlichen Bestrebungen abgeneigt und suchten solche auch im brigen Deutschland niederzuhalten (die Karlsbader Beschlsse 1819). So kam zu der Spaltung Deutschlands noch die Unterdrckung. Die Eintracht zwischen Regierung und Volk war getrbt; Mitrauen und Verstimmung ergriffen die Herzen und verbreiteten sich weiter und weiter. / Im . I ki-'j

4. Elsässische Geschichtsbilder - S. 58

1884 - Straßburg : Bull
— 58 — Fürstentum zu gründen. Doch hatte er die tüchtigsten Generale der katholischen Partei sich gegenüber, unter denen Johann von Werth, der tapfere Reiterführer, welcher die Franzosen bis nach Paris gejagt hatte, hervorragte. Bernhard wandte sich an Straßburg und verlangte freien Durchzug und Öffnung der Rheinbrücke. Um wenigstens den Schein der Neutralität zu bewahren, ließ ihn die Stadt nicht über die feste Brücke ziehen, sondern lieferte ihm nur das Material zu Schiffbrücken. Im Anfang des Jahres 1638 belagerte Bernhard die österreichische Festung Rheinseltien. Johann von Werth rückte zum Entsatz heran mit der ganzen österreichischen Armee. Es kam zum Kampf, in dem die Österreicher siegten. Aber schon nach drei Tagen stand Bernhard mit einem neuen Heere vor den Gegnern. Diesmal siegte er vollständig; Johann von Werth und noch zwei andere Generale wurden gefangen. Jetzt fiel Ensisheim in die Gewalt Bernhards, der sich von hier aus zu einer entscheidenden That, der Eroberung Breisachs, rüstete. Kommandant von Breisach war der Baron von Reinach, ein entschlossener und dem Kaiser treu ergebener Edelmann. Herzog Karl von Lothringen suchte Breisach zu entsetzen, wurde aber bei Thann geschlagen. In der Feste Breisach herrschte die gräßlichste Hungersnot, so daß sie am 18. Dezember 1638 kapitulierte. Kaum war Bernhard im Besitze von Breisach, so verlangte der französische Kanzler die Auslieferung der Stadt an die französische Krone, um wenigstens diesen Schlüssel zum deutschen Reiche zu haben, da die Straßburger für die vielen Freundschaftsversicherungen Frankreichs zu schwerhörig waren. Der Herzog wies stolz das Ansinnen zurück und schickte einen seiner Vertrauten nach Paris. Der Kanzler wußte den Unterhändler zu bestechen und verlangte nun geradezu nicht nur die Herausgabe Breisachs, sondern aller mit Frankreichs Gelde und angeblich nur für Frankreich gemachten Eroberungen. Bernhard widersetzte sich dem auss entschiedenste. Da, am 14. Juli 1639, erkrankte er plötzlich und starb vier Tage darauf. 4. Der westfälische Friede. Herzog Bernhard hatte noch vor feinem Tode den Versuch gemacht, die Eroberungen seinen Brüdern zuzuwenden. Der schlaue französische Kanzler vereitelte diese Pläne. Am 18. Juli 1639

5. Elsässische Geschichtsbilder - S. 25

1884 - Straßburg : Bull
— 25 - der Bischof die Stadt zur Übergabe zu überrede». Klugheit und List scheiterten an dem Unabhängigkeitssinn der Straßburger. So ging das Jahr 1261 hin. Endlich am Anfang des nächsten kam es zu einem entscheidenden Schlage. Am 8. März rückten die Straßburger, verstärkt durch reichlichen Zuzug vou befreundeten Städten, aus. Es galt dem festen Turme zu Mundolsheim, der die Straße nach Hagenau und Zabern beherrschte. Der Turm wurde erstürmt und abgebrochen. Die Bischöflichen läuteten aber schon Sturm von Dorf zu Dorf. Walther sammelte sein Heer, 5000 Mann Fußvolk und 300 schwerbewaffnete Reiter, und rückte gegen Straßburg heran, welches er leicht zu nehmen hoffte, da er die Bürger in Mundolsheim glaubte. Doch diese bekamen rechtzeitig Kunde. Die Glocken Straßburgs riefen alles, was Waffen tragen konnte, zum Kampfe. Bei Oberhausbergen auf der Straße nach Zabern trafen die Heere zusammen. Die Bürger waren überlegen an Zahl, doch besaßen sie keine schwere Kavallerie und von den Fußsoldaten waren viele kampfungeübt. Es war eine heiße Schlacht, welche die Bürger für ihre Freiheit kämpften, an derselben Stelle, wo vor 900 Jahren der Alemannenkönig Chnodomar dem Römerheere unterlegen war. Walther selbst kämpfte mutig; zwei Pferde wurden unter ihm erschossen. Endlich erlag des Bischofs Heer; wer nicht tot oder schwer verwundet auf dem Schlachtfelde blieb, wandte sich zur* Flucht. Der Bruder Walthers war gefallen, mit ihm 70 Edle. Triumphierend zogen die Bürger in die Stadt und führten die Gefangenen mit sich, gefesselt mit denselben Stricken, welche der Bischof für seine Gegner bereit gehalten hatte. — Bald darauf schloß der Bischof mit der Stadt einen Waffenstillstand und begann Friedensunterhandlungen. Doch zogen sich diese so in die Länge, daß Walther darüber starb. Erst sein Nachfolger versöhnte sich mit der Stadt und schloß Frieden, in welchem derselben die Unabhängigkeit vom bischöflichen Regiment zugesichert wurde. Dadurch ward Straßburgs Ansehen nicht nur im Elsasse bedeutend, sondern auch über seine Grenzen hinaus. Rudolf von Habsburg blieb mit der Stadt, deren Bannerherr er gewesen war, immer in guten Beziehungen, auch nach seiner Wahl zum Kaiser. Rudolf von Habsburg. (1273—1291.) Siebzehn Jahre lang, von 1256—73, herrschte in ganz

6. Elsässische Geschichtsbilder - S. 65

1884 - Straßburg : Bull
— 65 — er in seinen Unternehmungen gehemmt. Bonrnonville war nicht zum Kampfe zu bewegen. Turenne verstand es, sich geschickt zurückzuziehen. Die Deutschen traten unverrichteter Sache vom Platze und bezogen Winterquartiere. Der Kurfürst und sein Heer lagerten in und um Colmar. Turenne operierte hinter den Vogesen und erschien am 27. Dezember in Belfort. Jene kaiserliche Heeres-abteilung, welche sich von Ensisheim, dem Hauptquartiere Bour-nonvilles, bis in die Gegend von Belfort ausbreitete, zog sich zurück. Die Nachhut wurde von den Franzosen eingeholt und bei Brunstatt geschlagen. Nun herrschte große Bestürzung im Lager des kaiserlichen Feldherrn. Es wurde Kriegsrat gehalten und beschlossen, den Feind bei Colmar zu erwarten, beider beging Bonrnonville den großen Fehler, daß er gegen den ausdrücklichen Willen des Kurfürsten die Stadt Türkheim zu schwach besetzte. Turenne beschloß, den Feind unter allen Umständen anzugreifen, war am 3. Januar 1675 bereits in Ensisheim und am 5. in der Nähe von Egisheim. Hier machte er angesichts der Verbündeten seine Pläne. Durch Scheinmanöver täuschte er den Feind und gelangte an der Spitze des linken Flügels seiner Armee im Gregorienthale oberhalb Türkheim an. Die Fecht wurde an seichter Stelle überschritten. Man bemächtigte sich des Städtchens, in welchem nur wenige kaiserliche Soldaten lagen. Nun eilte der Kurfürst herbei. Er stellte sich mit seinem General, dem alten Derflinger, an die Spitze seiner Truppen und es entspann sich ein harter Kampf. Auf beiden Seiten wurde mit großer Erbitterung gefochten; zwei französische Generale fielen. Obgleich die Schlacht bis in die Nacht hinein dauerte, so blieb sie dennoch unentschieden; der Kurfürst war vom kaiserlichen Feldherrn nicht unterstützt worden. Die Verbündeten beschlossen den Rückzug und räumten das Elsaß. Aber auch Tureune war so geschwächt, daß er an eine Verfolgung derselben nicht dachte. Der letzte Versuch, das Elsaß gegen den Feind zu halten, war gescheitert. — Ob der kaiserliche General nur unfähig gewesen, oder ob ihm sein Verhalten, wie der Kurfürst glaubte, von seinem Hofe vorgeschrieben war, ist zweifelhaft; gewiß aber, daß man auch damals in Wien lieber selbst keine Vorteile haben, als die Erfolge des Brandenburgers vermehren wollte. In dieser Zeit des Mißgeschicks und der Enttäuschung traf den Kurfürsten auch in seiner Familie ein Unglück. Sein Sohn,

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 162

1895 - Leipzig : Voigtländer
162 Widerstand; bald ertnte ans den Reihen der Franzosen der Ruf: Rette sich, wer kann!" und das Heer ergriff die Flucht. Als der Abend dunkelte, begrten sich Wellington und Blcher vor dem Hofe von Belle Alliance als Sieger. Gneisenau, Blchers Generalstabschef, setzte mit dem letzten Hauch von Menschen und Pferden" den Feinden nach in das Dunkel der Nacht hinein. Die Fliehenden hielten nirgends mehr stand; zu Tausenden wurden sie zu Gefangenen gemacht. Kaum entrann Napoleon selbst den Hnden der ver-folgenden Preußen; seinen Reisewagen, aus dem er entsprungen, samt Hut, Mantel und Degen mute er ihnen zurcklassen. Als Flchtling kam er nach Paris; sein Heer war vernichtet. 2. Napoleons Verbannung. Blcher schrieb vom Schlachtfelde aus: "Die schnste Schlacht ist geschlagen, der herrlichste Sieg ist erfochten. Ich. denke, die Bonapartesche Geschichte ist nun vorbei." So war es. Die Ver-kndeten zogen zum zweitenmale in Paris ein, nachdem Napoleon zu Gunsten seines Sohnes" der Krone entsagt und sich zu Rochefort in den Schutz der Englnder begeben hatte. Er wurde als Kriegsgefangener nach der fernen Felseninsel St. Helena gebracht. Dort lebte er, umgeben von einigen Ge-treuen, noch fnf Jahre. Er starb (am 5. Mai) 1821. 1815 3. Der zweite Pariser Friede 1815. Ludwig Xviii. nahm den franzsischen Thron wieder ein. Derzweitepariserfriede beschrnkte Frankreich auf den Umfang von 1790; es trat einige Grenzfestungen an die Niederlande, Saarbrcken und Saarlouis an Preußen, Landau an Bayern ab und gab die in seinen Eroberungskriegen geraubten Kunstschtze an ihre frheren Besitzer zurck. In Paris schlssen ans Kaiser Alexanders Veran-lassung die Herrscher Rulands, sterreichs und Preuens den heiligen Bund, in welchem sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift wie Vter ihre Völker zu regieren, untereinander Frieden zu halten und als Brder einander Hilfe und Beistand zu leisten. Die meisten brigen Fürsten traten in den folgenden Jahren der heiligen Allianz bei. \ n. Die neueste Zeit 1815-1893. Verfassungs-, Freiheits- und Einiguugskmpse. v../- 100. (160.) Innere Kampfe in Italien, Spanien und Portugal (nebst Amerika). Die nach dem Sturze der napoleonischen Herrschaft an die Spitze der europischen Angelegenheiten tretenden fnf Gromchte, England, Frankreich, sterreich, Preußen und Rußland, wuten lngere Zeit den Frieden zwischen den einzelnen Staaten ausrecht zu erhalten; doch wurde in mehreren

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 197

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Die Verbndeten vereinigten so schnell wie mglich ihre Truppen, erklrten Napoleon in die Acht und bestimmten, da er von aller gesellschaftlichen Form ausgeschlossen und als Feind und Strer des Weltfriedens den ffentlichen Strafgerichten bergeben werde". In Belgien trafen die feindlichen Heere aufeinander. Bei Ligny (sdl. von Brssel) griff Napoleon am 16. Juni den 73jhrigen Feld-Marschall Blcher au. Trotz der tapfersten Gegenwehr wurde der khne Held zum Rckzge gezwungen. Napoleon hielt das Heer der Preußen sr vernichtet und rckte mit fetner ganzen Macht gegen Wellington, der mit einem Heere von Englndern und Hannoveranern bei Water-loo (sdl. von Brffel) stand, wurde aber, nachdem die Prenen noch zur rechten Zeit in die Schlacht eingreifen konnten, am 18. Juni zum letztenmal und vollstndig geschlagen. V 8. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweitenmal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs stolze, Hauptstadt. Mit dem zurckgekehrten König Ludwig Xviii. schlssen die Verbudeteu dann den zweiten Pariser Frieden (am 20. November). Frankreich mute 560 Mi lt. Mark Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein fremdes Heer in seinen Festungen unter-halten, alle eroberten preuischen Fahnen und geraubten Kunstschtze zurckgebeu und einige Besitzungen am Rhein abtreten; es wurde auf den Besitzstand vom Jahre 1790 beschrnkt. Preuvu bekam die Festung Sarlonis und den Saarbrcker Bezirk mit seineu reichen Kohlenbecken. Elsa und Lothringen blieben bei Frank-reich, weil England und Rußland eine Abtretung verhinderten.^ Napoleon hatte zu guusten seines Sohnes abgedankt und suchte der Rochefort nach Amerika zu entfliehen. Er wurde aber von den Eug-lndern gefangen genommen und mit einer kleinen Schar treu gebliebener Freunde nach der Insel St. Helena verbannt, wo er am 5. Mai 1821 im Alter von 51 Jahren sein tatenreiches Leben beschlo. Mit Bewilligung der englischen Regierung wurde im Jahre 1840 seine Asche nach Paris geholt und im Jnvalidendome beigesetzt. 9. Der Wiener Kongre. Das pltzliche Erscheinen Napoleons hatte die Verhandlungen in Wien zu einem schnellen Abschlsse gebracht. Preußen blieb kleiner, als es 1806 gewesen war. obgleich es in den Befreiungskriegen Auerordentliches geleistet und zur Vertreibung Napo-leons am meisten beigetragen hatte; was es aber an Land einbte.

9. Die Weltgeschichte - S. 177

1835 - Mainz : Kupferberg
Zweiter Pariser Frieden. \ 77 Lebensgefahr, Graf Nostitz); auch bei tzualrcbra« gewinnt 1815. Xev gegen die Engländer rc. einige Vortheile (Herzog von Braunschwcig fällt). Aber Wellington, von Blücher zur rechten Zeit unterstützt, siegt bei Waterloo an den Höhen von Genappe* unfern von La belle Alliance. Die Franzosen auf der verworrensten Flucht» Napoleon kaum entkommen, wird, nachdem die Verbündeten, nach noch einigen Gefechten, schon am 10. Zuli in Paris cingezogen, von Rochefort nach St. Helena gebracht (stirbt den 5. Mai 1821). Ludwig wieder eingesetzt. Der zweite Pariser Frieden unter härteren Bedin- gungen abgeschlossen am 20 Nov. *). — Heiliger Bund der drei sieggekrönten Herrscher. Fortdauernde Bun- desversammlung für die gemeinsamen Angelegenheiten Deutsch- „ lands zu Frankfurt a. M. den 5. Nov. eröffnet, der deutsche 1816. Bund für eine selbstständige Macht erklärt. A n h a n g. Allgemein wichtige Ereignisse der netteren Zeit. 1) Oesterreich bewahrte, sowie Preussen, in seinem Innern ungestörten Frieden, aber Kaiser Franz stirbt 1835 d. 2. März, und sein ältester Sohn folgt ihm als Ferdinand I. 2) Frankreich: seit 1818 nach dem Congresse zu Aachen, von der Besatzungparmee befreit - und unter die Hauptmächte Europa's wieder ausgenommen. Parteien in der Deputirten- kammer. Der Herzog von Berry durch Louvel 1820 ermor- det; in demselben Jahre der Herzog von Bordeaux geboren. *) Die geraubten Kunstschätze weggeführt. Frankreich auf die Grän- zen von 1790 beschränkt, muß Marienburg, Philippeville und Bouillon an die Niederlande, Saarbrück und Saarlouis an Preussen, und Landau au Daiern (zur deutschen Bundesfestung) abtreten, 700 Mill. Franken Kriegskosten zahlen, und ein Heer von 150000 Mann verbündeter Truppen (darunter 30000 Mann Preussen unter Ziethen) unter dem Herzoge von Wellington drei bis fünf Jahre lang auf seiner Nordostgränze unterhalten. * für international» Schut'oia. ‘ j-rschunfl Brauns; 9weig 6cbuu>ochbit>li0tl «k j.

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 381

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Oestreichischer Erbsolgekrieg u. s. w. 381 Namen Karl Vii. zu Frankfurt zum Kaiser krönen lassen, den 24. Jan. 1742, und an diesem Tage besetzten die Oestreicher sei- ne Hauptstadt München. Die Generale Karl von Lothringen und Fürst von Lobkowitz warfen die Franzosen unter Belleisle und Broglio über die Moldau zurück und schlossen sie, 25,000 Mann stark, in Prag ein. Bald wüthete der Hunger unter ihnen; Maillebois erhielt Befehl, von Westphalen mit 35,000 Mann zu ihrer Befreiung zu eilen. Er konnte sich seines Auftrags nicht ganz entledigen, seine Annäherung ermöglichte jedoch Broglio's Ab- zug, Belleisle wurde dagegen nur desto enger eingeschlossen. Die wachsende Noch trieb ihn endlich, sich mitten im Winter einen Weg nach Eger zu bahnen, wobei er 7000 Mann verlor; Prag, wo eine Besatzung von 7000 Mann geblieben war, ging bald darauf durch Capitulation an die östreichischen Befehlshaber über. Der bairische General S-eckcndorf benutzte die Abwesenheit der öst- reichischen Truppen, die man nach Böhmen gezogen, drang wieder nach Baiern und führte seinen Monarchen Karl Vh. in die ver- lassene Residenz München zurück; doch bald vertrieb ihn der Ge- neral Khevenhüller aufs neue und erzwang nach dem Siege bei Sempach einen Evacuationsvertrag, wornach Baiern an Oestreich überlassen ward. Der unglückliche Gegenkaiser schlug sei- ne Residenz zu Frankfurt a. M. auf. Georg Ii. nahm jetzt per- sönlich Theil an der Führung des Krieges, befehligte eine, aus englischen, östreichischen, hannoverischen und hessischen Truppen beste- hende pragmatische Armee selbst und schlug den französischen Marschall von Noai lles bei Dettingen, benutzte aber seinen Sieg nicht, so wie er gekonnt hatte. Durch den vielvermögenden Mini- ster Brühl gelang es der Kaiserin in dieser Zeit, den Churfürsten von Sachsen auf ihre Seite zu ziehen. Gern hatten jetzt Frank- reich und Baiern Frieden gemacht; allein Maria Theresia vertrauete ihrem wicdergekehrten Glücke und fetzte solche Bedingungen, daß sie von den Gegnern nicht genehmigt werden konnten- Bald stan- den die östreichischen Heere, unter dem Oberbefehle des Prinzen Karl von Lothringen, am Rheine, überschwemmten das Elsaß, be- unruhigtes durch Streifcorps Lothringen, und bedroheten selbst die innern Provinzen Frankreichs. Die entmuthigten Truppen zu be- feuern begab sich Ludwig Xv. zu seiner Armee in die Niederlan- de, welche der Marschall Moritz von Sachsen befehligte. Doch ei- ne tödtliche Krankheit ergriff ihn zu Metz, und obschon Noail- les und Harcourt den Marschall voncoigny im Elsaß ver- stärkten, so vermochten sie dennoch wenig gegen Karl von Loth- ringen. Mit Besorgniß sah Friedrich Ii. das Glück der östreichischen Waffen. Unterlagen seine Verbündeten, so durfte er eines Angriffs von Seiten Oestreichs gewiß seyn; auch schien es ihm unrühmlich, dem Untergange Karls Vii., den er als Kaiser anerkannt, müßig de» 17. Dec. d n 26. Dee» 1743 den 9, Mai den 27, Juni 1744
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